Vor genau einem Jahr habe ich mich auf einer emotionalen Achterbahn befunden, weil ich für ein Jahr in die USA aufgebrochen bin. Heute geht es mir ähnlich. Die meisten Abschiede liegen bereits hinter mir und die Letzten stehen noch aus. Alle waren sie traurig, aber ich hoffe, dass ich viele irgendwann mal wieder sehe!
Anfang des Monats musste ich mich auch von Mama und Caroline verabschieden, aber die sehe ich ja nun schon in vier Wochen wieder!

Zuvor haben wir aber noch die zweite Woche ihres Aufenthaltes genossen. Am 10.08. sind wir abends, nachdem wir eine Fahrradtour durch ein Central Park gemacht haben und die Show von dem Camp von meinem Gastkind gesehen haben, nach Washington DC runter gefahren.
Leider hatte unser Hotel dort unser Zimmer für zwei Personen und nicht für drei vorbereitet, sodass wir uns in der ersten Nacht zu dritt ein Bett teilen mussten, aber wir haben es trotzdem am nächsten Tag geschafft 20 km durch DC zu laufen. Am nächsten Tag hatten wir dann aber alle keine Lust mehr aufs Laufen, vor allem, weil wir die vorige Woche in New York schon jeden Tag über 15 km gelaufen sind. Also sind wir in das National History Museum, das größte auf der Welt, gegangen. Nachmittags ging dann unser Bus zurück nach New York und von da aus sind Mama und Caroline dann mit in meine Gastfamilie gekommen. Ich musste zwar die Woche über wieder arbeiten, aber während meiner freien Zeit waren wir shoppen, essen und am Strand.
Am Donnerstag, Mamas und Carolines letztem Tag, sind wir drei nach Boston hochgefahren. Dort hatten wir Mama einen Gutschein für eine Walbeobachtungstour zum Geburtstag geschenkt. Nach einer kleinen Besichtigungstour durch die Innenstadt sind wir vom Hafen zu den Walen gefahren. Nach einer guten Stunde Fahrzeit kamen dann auch die ersten Wale in Sicht. Insgesamt haben wir um die 20 Buckelwale gesehen. Ein Mal sogar eine Mutter mit Kalb.
Nach diesem unglaublichen Erlebnis ging es wieder zurück nah Boston und von dort aus, nach ein paar Problemen mit der Busgesellschaft, wieder nach New York. Dort waren Mama und Caroline total erstaunt, wie viele Menschen nachts um kurz nach 12 noch auf dem Times Square und generell in der City unterwegs waren.
Am nächsten Morgen mussten wir uns dann wieder verabschieden, was natürlich ein bisschen traurig war, aber noch trauriger wäre es gewesen, wenn sie mich zu einem früheren Zeitpunkt in meinem Jahr besucht hätten!

Am Sonntag nach Mamas und Carolines Abreise bin ich mit Julia, einem neuen Au Pair, nach Philadelphia gefahren. Leider hat es den ganzen Tag so gut wie durchgehend geregnet, auch wenn es immer hieß, dass es in der nächsten Stunde aufhören soll. Erst am Abend, als wir auf dem Rückweg zum Bus waren, hat es endlich aufgehört zu regnen. Aber zu dem Zeitpunkt waren wir auch schon klitschnass. Trotz der Nässe hatten wir aber einen schönen Tag!
Unser Bus hielt direkt vor der Independence Hall, neben der auch die Liberty Bell hängt. Die Liberty Bell wurde 1776 geläutet, als die amerikanische Unabhängigkeit erklärt wurde. Generell gibt es in Philadelphia viele Plätze, die in der amerikanischen Revolution eine wichtige Rolle gespielt haben.
Außerdem gibt es auch sehr viele alte Hauser und Straßen wir die Elfreth`s Alley. Diese ist die älteste bewohnte Straße der USA.
Es gibt aber auch Orte, wie die Rocky Steps, bei denen berühmte Filme gedreht wurden. Ich selber habe zwar den Film ,,Rocky" nie gesehen, aber nach dem man die Treppen hochgelaufen war, hatte man eine schöne Aussicht auf Philadelphia. Julias und mein Highlight war aber der Magic Garden. Wie man auf dem Bild erkennen kann, handelt es sich nicht um einen Garten mit Pflanzen, sondern mehr um einen Ort, wo alles künstlerisch mit Mosaik Steinen gestaltet wurde. Dort hatten wir tatsächlich auch mal ein paar trockene Minuten, sodass wir die Regenjacke für Fotos ausziehen konnten.

Vor einer guten Woche, am 25.08., bin ich mit Teresa, ebenfalls ein neueres Au Pair, mit der ich auch in letzter Zeit immer zu den Zumba Kursen gehe, ins Broadway Musical ,,Frozen" gegangen.
Wir hatten die Tickets Anfang der Woche gekauft und hatten noch echt gute Plätze bekommen. Zuvor waren wir noch bei Junior`s in New York. Das ist ein Restaurant, welches für seine Käsekuchen berühmt ist. Der Käsekuchen dort wurde sogar von der Fernsehsendung Galileo als bester Käsekuchen der Welt ausgezeichnet. Danach mussten wir erst mal einen kleinen Verdauungsspaziergang durch den Central Park machen, denn das Stück Käsekuchen war sehr mächtig! Um 20 Uhr ging dann unsere Show los. Ich hab ja bereits kurz nach Weihnachten schon mal eine Broadway Show gesehen, aber da kannte ich die Geschichte vorher nicht und es war auch im Originalen kein Musical. Frozen hingegen ist ja ein bekannter Disney Musical Film, aber die Broadway Show hat mir noch viel besser gefallen als der Film! Obwohl natürlich im Film die magischen Kräfte der Hauptperson noch eindrucksvoller dargestellt werden können, fand ich es sehr imposant wie es die Produzenten geschafft haben diese Magie auf die Bühne zu bringen. Außerdem waren die Lichteffekte sehr bemerkenswert und die Schauspieler und Sänger waren einfach der Hammer!! Es wurden auch ein paar Lieder hinzugefügt, die im Film gar nicht vorkamen. Im Großen und Ganzen war es einfach eine überwältigende Aufführung, die Teresa und mir sehr gut gefallen hat!

Auch das darauffolgende Wochenende habe ich mit einer Theresa verbracht. Diesmal aber mit meiner Freundin Theresa aus Bethesda. Sie wollte mich gerne noch mal besuchen, bevor ich wieder nach Hause fliege und durfte auch für zwei Nächte bei mir schlafen. Leider musste ich sowohl Samstag als auch Montag arbeiten, sodass wir nur den Sonntag so richtig zusammen hatten, aber dafür war der Tag umso schöner.
Da es auch mein letztes Mal in New York war, haben wir uns auch noch mit Marit, die wir beide auf der Niagara Fall Tour kennengelernt haben, getroffen. Zu dritt sind wir nach Govenors Island gefahren und haben neben den Hängematten, den Blick auf die Skyline von New York und die Freiheitsstaute genossen.
Anschließend sind wir nach Chinatown gelaufen, wo ich noch ein paar Souvenirs gekauft habe. Leider mussten wir uns dann schon wieder von Marit verabschieden, denn ihr ging es nicht so gut. Zum Abschluss unseres Tages und meines letzten Tages sind Theresa und ich noch in das sogenannte Stardust Diner auf dem Broadway gegangen. Dort sind die Kellner nicht nur Kellner, sondern gleichzeitig auch Sänger und Performer. Man bekam also während man gegessen hat eine Show geboten. Auch wenn wir ungefähr eine Stunde für dieses 50ger Jahre Diner anstehen mussten, hat es sich sehr gelohnt und ich bin schade, dass ich nicht noch ein Mal hingehen kann.

Dafür war ich aber in vielen anderen tollen Restaurants in den letzten Tagen. Montag war ich mit meiner Gastfamilie essen. Es war mein Abschiedsdinner und weil ich immer Reste aus der Cheesecake Factory, wo ich sehr häufig war, mitgebracht habe, hatte meine Gastmutter vorgeschlagen, dass wir dort hingehen. Es war auch sehr nett, aber natürlich auch ein bisschen traurig, weil es mein letztes Dinner war mit ihnen!
Gestern Abend war ich noch mit ein paar Freundinnen im Diner essen. Das war auch richtig schön, aber auf dem nach Hause Weg habe ich dann schließlich realisiert, dass meine Au Pair Zeit jetzt wirklich vorbei ist.

Auch wenn alle Abschiede traurig waren, werde ich wohl doch am meisten den Hund vermissen. Meine Freundinnen werde ich ja vermutlich in Deutschland wieder sehen und auch meine Gastfamilie werde ich noch mal besuchen. Ich glaube, dass selbst mein Gastkind ein bisschen traurig ist, dass ich gehe, aber definitiv nicht so traurig wie der Hund! Der lag die ganze Zeit, während ich gepackt habe, zwischen meinen Klamotten und wollte gar nicht mehr aus meinem Zimmer gehen.

Ich bin mal gespannt, wie der Abschied von meinem Gastkind und meinen Gasteltern wird und hoffe, dass ich mich dann anschließend auf meinen Reisemonat freuen kann und dieser nicht zu anstrengend wird!
































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