Horseshoe Bend, Arizona |
Nachdem ich mich am 05. September von meinen Gasteltern, meinem Gastkind und dem Hund verabschiedet hatte, ging meine Reise an die Westküste los. Das realisierte ich, sobald ich am Bahnhof mit meinen beiden Koffern stand und auf den Zug, der mich ein letztes Mal nach New York City bringen sollte, wartete. Auch im Flugzeug konnte ich mich nicht auf die angebotene Filmauswahl konzentrieren, sondern musste das vergangene Jahr noch ein Mal passieren lassen. Als ich dann über die Tatsache nachdachte, dass ich theoretisch am selben Tag nach Hause hätte fliegen können, war ich mir für kurze Zeit nicht mehr ganz so sicher, ob es wirklich eine gute Idee war, volle vier Wochen zu reisen. Dieser Gedanke verflog aber wieder, sobald ich mir am nächsten Tag das erste Mal San Francisco anschaute.
Nachdem mich meine amerikanische Freundin Hannah, die in Berkley, einem Vorort von San Francisco wohnt, am Vortag von der Bahnstation abgeholt hatte und mir anschließend viele schöne Orte, die man sich in San Francisco anschauen sollte, gezeigt hatte, habe ich mich am nächsten Tag gleich dort mit Sofia, meiner finnischen Freundin aus New York getroffen. Zusammen haben wir uns neben der Golden Gate Bridge auch die Lombard Street, Fishermans Wharf und am nächsten Tag die Seelöwen auf dem Pier 39 und die ehemalige Gefängnisinsel Alcatraz angeschaut.
Sofia und ich mit dem California Bear im Kapitol |
Nach vielen Stunden Fahrt durch insgesamt fünf Staaten und wenig Schlaf kamen waren wir am 10.09. bei dem Mount Rushmore in South Dakota an. Von der Aussichtsplattform, auf der wir waren, sahen die vier Präsidenten Köpfe schon gigantisch aus. Die wahre Größe dieses Denkmals wurde mir allerdings erst bewusst, als ich auf einer Postkarte in einem Souvenir Shop gesehen habe, wie ein Mann, der drei Mal so klein war, wie die Nase von einem der Präsidenten, diese reinigte.
Auch das nächste Memorial, das wir uns ebenfalls in South Dakota, angeschaut haben, war beeindruckend. Und das, obwohl es noch lange nicht fertig gestellt ist. Es handelt sich um das Native American Denkmal von Crazy Horse. Dieses wollten die Native Americans bauen, um ihren Helden zu würdigen. Vor 70 Jahren begann der Bau und bisher ist nur der Kopf von Crazy Horse fertiggestellt. Sein Körper und das Pferd auf dem er sitzt sind noch nicht annährend zu erkennen. Dank mehrerer kleiner Skulpturen konnte man sich aber schon ungefähr vorstellen, wie die fertige Skulptur ein mal aussehen könnte.
Nach einem kurzen Stopp bei dem sogenannten Devils Tower, einem turmartigen Felsen in Montana, sind wir am nächsten Tag, meinem 20. Geburtstag, endlich in den Yellowstone Nationalpark gefahren. Wir hatten leider nie die Zeit im Park wandern zu gehen, aber die wichtigsten und schönsten Stopps haben wir alle mitgenommen. Meine Highlights am ersten Tag waren der Grand Prismatic Spring Geyser, die größte Thermalquelle der USA und der Old Faithful. Dies ist ein Geysir, der jede Stunde ausbricht und dabei bis zu 32.000 Liter Wasser ausstößt.
Grand Prismatic Spring Geyser |
Canyon Village |
Meine Highlights am zweiten Tag waren die vielen Büffel, die wir vom Straßenrand aus sehen konnten und die oft zu Staus im Park geführt haben. Ein weiteres Highlight war Canyon Village.
Die nächste Nacht haben wir in Idaho, ganz in der Nähe von den Idaho Falls verbracht. Die Idaho Falls hatte ich mir etwas höher und natürlicher vorgestellt. Wie wir vor Ort erfahren haben, handelt es sich bei den Idaho Falls nicht um natürliche Wasserfälle, sondern um ein Wasserkraftwerk, welches durch seine Länge bekannt wurde. Aber wenigstens waren diese Fälle nicht ausgetrocknet, wie die Wasserfälle die wir am folgenden Tag gesehen haben beziehungsweise sehen sollten.
Lake Tahoe |
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Antelope Canyon |
Am nächsten Tag, dem 16.09. fing unsere nächste Tour an, die uns in den Süden der Westküste führte. Am ersten Tag haben wir aber leider noch nichts angeschaut, sondern sind nur über Las Vegas wieder nach Utah gefahren. Dafür haben wir am 2. Tag eins meiner Highlights der Tour besichtigt. Den Antelope Canyon. Auch wenn er sehr überfüllt war mit Touristen, hat er mir vom Aussehen her am besten gefallen. Dazu kam, dass man alles anfassen konnte und es so nicht, wie eine unechte Kulisse wirkte. Zudem haben wir noch Horsehoe Bend gesehen und eine Bootstour auf dem Lake Powell gemacht.
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Bryce Canyon |
Lorena und ich entschieden uns für letzteres.
Für 8$ haben wir uns ein 24 Stunden Busticket gekauft und haben uns die beeindruckende Stadt angeschaut.
Auf dem Strip, der Hauptstraße, sind wir von einem Hotel zum anderen gelaufen oder man könnte auch sagen von einer Stadt zur anderen. Von New York ging es nach Paris und über Rom nach Venedig. Es war unglaublich wie sie die Städte oder Weltwunder wie die Pyramiden in ein Hotel umgewandelt haben. Überall gab es Shows und das Beste war, dass wir überall kostenlos rein konnten. Selbst ich mit meinen 20 Jahren konnte in jedes Casino gehen, solange ich nicht gespielt habe und in jede beliebige Bar. Und auch dort waren überall Shows zu sehen, bei denen wir kostenlos zu schauen konnten.
Bevor wir wieder in unser Hotel, dem Circus Circus, gefahren sind, haben wir noch einen Abstecher auf die Fremont Street gemacht, wo einfach mal ein Konzert live an der Decke übertragen wurde.
Auch wenn ich nur eine Nacht in Las Vegas war, gehört diese Stadt auf jeden Fall zu meinen Favoriten!
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Lorena und ich beim Grand Canyon |

Nachmittags hab ich mich mit Lorena, die in einem anderen Hostel untergekommen war, am Venice Beach getroffen. Zusammen sind wir nach Santa Monica gelaufen und haben dort vom Pier aus den Sonnenuntergang betrachtet. Abends habe ich an einem kostenlosen Abendessen in ihrem Hostel teilgenommen, wo wir auch Nina wieder getroffen haben. Lustigerweise war noch ein anderes deutsches Au Pair mit den beiden in einem Zimmer, die auch aus Dithmarschen kommt. So klein ist die Welt manchmal.
Am nächsten Morgen hatte ich eine Reittour zum Hollywood Sign gebucht. Leider konnte man das Sign nur drei Mal sehen, aber die Landschaft war sehr schön und ich bin zum ersten Mal Western geritten und das gleich auf einem ehemaligen Wildpferd. Nachmittags habe ich mit mit dem Deutschen aus meinem Hostel Downtown LA angeschaut und abends bin ich mit einem Brasilianer, ebenfalls aus meinem Hostel, in ein Kunstmuseum gefahren, von dem man eine grandiose Aussicht auf LA hatte.
Nachdem ich am folgenden Morgen noch ein Mal über den Hollywood Boulevard gelaufen bin, fuhr ich weiter nach Malibu, wo viele Stars eine Villa am Strand haben. Anschließend bin ich zurück nach Santa Monica und bin von dort aus nach Venice Beach gelaufen. Unterwegs war ich noch im Pazifik baden und habe dann meinen letzten Abend in Los Angeles in Venice am Strand ausklingen lassen.
die Sequoia Trees, Kalifornien |
Auch am Donnerstag hatte ich wieder Pläne, diesmal ging es, zu den Giant Sequoia Trees und in den Yosemite Nationalpark.
Yosemite Nationalpark |
Auch am nächsten Tag, als ich alleine nach San Francisco reingefahren bin, habe ich wieder feststellen müssen, dass man, selbst wenn man was alleine unternimmt, nie alleine bleibt. Diesmal habe ich ein Ehepaar aus England kennengelernt mit denen ich die drei Viertel Stunde, die wir zum Cable Car fahren anstanden, unterhalten habe. Anschließend habe ich beim Mittagessen, in einem überfüllten Fast Food Restaurant, auch wieder nette Gesellschaft gehabt.
Am Samstag bin ich in Berkley geblieben, da Hannahs Familie ein Fest ausgerichtet hat, bei dem ich auch eingeladen war.
Sonntags sind Hannah und ich mit dem Auto nach San Francisco reingefahren, weil sie mir gerne noch ein paar esondere Orte zeigen wollte und ich auch unbedingt noch über die Golden Gate Bridge fahren wollte. Bei einem Stopp am Pazifik am Rande von San Francisco, haben wir zwischen lauter Surfern sogar fünf Delfine gesehen.
Am Montag musste ich meine Koffer für meinen Rückflug packen, aber deshalb habe ich es mir nicht entgehen lassen morgens mit Theres, meiner Freundin aus Washington DC, die nun Au Pair in der Nähe von San Francisco ist, eine Campustour über das Berkley College zu machen.
Am Dienstag, den 02. Oktober, war dann mein Amerika Abenteuer wirklich zu Ende. Zwar war ich traurig, aber ich habe mich auch unglaublich auf Zuhause gefreut.
Die erste Woche Zuhause war sehr anstrengend, weil ich alle wiedersehen wollte, aber gleichzeitig auch mit meinem Jetlag zu kämpfen hatte. Zudem war es sehr schwierig für mich, mich wieder einzuleben, weil ich keinen Alltag hatte, an den ich mich anpassen musste.
Am 01. November beginnt nun mein Praktikum im Kindergarten und die Bewerbungsphase für das Studium, das ich hoffentlich im März anfangen werde.
Bis dahin werde ich wohl aber noch eine Weile brauchen, um meine ganzen Eindrücke und Erlebnisse aus den letzten 13 Monaten zu verarbeiten.
Blick von Alcatraz |
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