6 Monate voller Höhen und Tiefen liegen nun schon hinter mir.
Ich erinnere mich noch genau, wie die Leiterin meiner Gruppe bei den Orientation Days sagte: ,,Dieses Jahr wird für euch wie eine Achterbahn Fahrt. So schnell, wie es manchmal hochgeht, kann es auch wieder runtergehen." Und sie hatte recht! Niemals hätte ich gedacht, dass ich nach zwei Monaten schon die Gastfamilie wechsele, beziehungsweise überhaupt noch mal die Gastfamilie wechsele.
Jetzt, wenn ich so auf die erste Hälfte meines Au Pair Jahres zurückblicke, bin ich aber froh, dass es so gelaufen ist. Ich habe sowohl in Bethesda, als auch in Rye tolle Freundinnen kennengelernt und hatte die Möglichkeit zwei einzigartige Städte genaustens zu erkunden.

Zwar arbeitet man als Au Pair für seine Gastfamilie, aber man ist auch ein Familienmitglied. Das macht den Umgang mit der Gastfamilie und damit das Dasein als Au Pair nicht immer leicht und es ist definitiv anders, als ein Schüleraustauschprogramm, aber es bringt einem auch viel Erfahrung und man lernt viel über sich selbst. Im Großen und Ganzen bin ich sehr froh noch 6 Monate vor mir zu haben, denn es macht schon viel Spaß!

Mein Gastkind lebt im Moment voll und ganz seine Pubertät aus. Zwar streite und diskutiere ich echt nicht gerne mit ihm, aber ich lerne immer mehr Selbstbeherrschung und mein Englisch, während Diskussionen, ist auch viel besser geworden. Zum Anfang hatte ich immer Probleme damit mich in Stresssituationen auszudrücken, aber inzwischen merke ich, dass mir die Worte trotzdem einfallen und ich auch sagen kann, was ich wirklich möchte.

meine Sitznachbarinnen: (von links) ich, Alexandra und Marie
Ich weiß nicht, ob die Verbesserung meines Englisch auf meinen Englisch Kurs zurückzuführen ist oder doch eher auf meine eigene Entwicklung.
Mein Englischkurs am College gefällt mir zwar recht gut, aber er ist nicht so anspruchsvoll, wie ich es erwartet hatte. Meine Sitznachbarinnen (Alexandra ist leider seit Ende letzter Woche wieder zurück in Peru) und ich sind meistens schon viel früher fertig als alle anderen, weil die Aufgaben, für uns, meistens sehr leicht sind. Es macht mir aber trotzdem immer noch sehr viel Spaß aufs College zu gehen, denn es gibt mir eine Struktur in meinen Alltag. Außerdem habe ich immer Hausaufgaben zu tun und muss auch öfter mal für Tests lernen. Ich könnte zwar auch ohne die Tests auskommen, aber am Ende des Tages habe ich immer das Gefühl etwas erreicht zu haben, wenn ich gelernt habe.

Von Hausaufgaben kann ich im Moment ein Lied singen, denn ich muss nicht nur Hausaufgaben für meine Englisch Class machen, sondern auch für meine Niagara Fall Travel Class. Die hat am ersten März Wochenende angefangen. Drei Samstage muss ich nun von 10 Uhr bis 16 Uhr in ein College nach Harlem, um dort etwas über die Niagara Fälle zu lernen. Am ersten Juni Wochenende werde ich dann, zusammen mit meiner ,,Klasse" zu den Niagara Fällen fahren. Bis dahin müssen wir aber nicht nur viele Hausaufgaben machen, sondern auch ein ,,final project". Das müssen wir Ende März, bei der letzten Class präsentieren. Die Vorbereitung soll sechs Stunden in Anspruch nehmen. Mein Thema sind die geheimen Zeichen, die in der Underground Railroad, die vielen Sklaven die Flucht aus den USA nach Kanada verschaffte, verwendet wurden. Ich finde, das Thema klang so als könnte man sich damit sechs Stunden lang beschäftigen.

Auch wenn ich im Moment viel mit dem College beschäftigt bin, habe ich auch ein paar kleinere Ausflüge unternommen.

Am Dienstag, den 13.02. bin ich ganz spontan mit Maria nach New Haven, eine kleine Stadt in unserem Nachbarstaat Conneticut, gefahren. Zwar hatte New Haven keinen besonders beeindrucksvollen Hafen, aber dafür befindet sich die Yale University dort. Der haben wir natürlich auch einen Besuch abgestattet.
Zuerst haben wir den alten Campus besichtigt (Bild rechts). Als wir gerade am überlegen waren, wie wir denn nun am besten den Weg zum neuen Campus finden, strömten auf einmal lauter Studenten aus den Gebäuden, weil sie wohl gerade Raumwechsel haben. Kurz entschlossen haben wir uns einfach den Studenten angeschlossen und sind dann mit denen zusammen zum neuen Campus gelaufen. Für eine kurze Zeit hat man sich wie ein Student gefühlt.
Dieses Gefühl endete allerdings, als alle Studenten zielsicher auf ihre Vorlesungsräume zusteuerten und wir unentschlossen, ob wir uns frecherweise mit reinsetzen sollten, vor einem riesigen Vorlesungsraum standen. Da wir beide auf die Toilette mussten haben wir erst mal diese aufgesucht. Als wir anschließend wieder vor dem Vorlesungsraum standen, war die Vorlesung schon in Gange. Also haben wir uns noch kurz das Gebäude von innen angeschaut, haben uns noch eine kostenlose Yale Zeitung mitgenommen und haben uns dann auf den Weg zum Stand gemacht.
Auf dem Weg zum Strand haben wir uns noch ein Eis gekauft. Das war bei drei Grad Außentemperatur nicht gerade die beste Idee, aber geschmeckt hat es trotzdem.
Am Strand angekommen stand die Sonne schon etwas tiefer, sodass wir schöne Fotos mit dem Leuchtturm und dem Meer (erstes Bild von oben) machen konnten. Außerdem gab es tolle Muscheln am Strand. Ein paar dekorieren nun auch mein Zimmer.
Wie auch schon auf dem Hinweg mussten wir auf dem Rückweg in Stamford wieder den Zug wechseln. Zwei Schaffner hatten uns gesagt, wir sollen den nächsten Zug auf Gleis fünf nehmen. Das haben wir auch gemacht. Leider war es aber ein Expresszug nach Washington DC. ,,Glücklicherweise" war der nächste Stopp die Pennstation in New York. Auch wenn diese noch mal ein paar Subway Stationen von der Grand Cental Station aus entfernt lag, von wo aus ein Zug wieder zurückfuhr, waren wir doch froh in New York zu sein und nicht in Washington. Nach diesem kleinen Umweg von 1,5 Stunden, saßen wir dann endlich im Zug auf dem Weg nach Larchmont, wo wir uns mit ein paar anderen Au Pairs zum Tacco Tuesday getroffen haben.

Am darauf folgenden Samstag war ich mit ein paar anderen Freundinnen bei einem Basketball Spiel der Pace University. Zuerst haben die Mädels gespielt und dann die Jungs. Es waren auch zwei Cheerleader Gruppen anwesend. Eigentlich dachten wir, jede Mannschaft würde ihre eigene Cheerleader Gruppe mitbringen doch, wie wir während des Spiels der Mädchen herausgefunden haben, waren beide Gruppen von der Pace University. Sie hatten zwar unterschiedliche Outfits an, die eine Gruppe hatte ein eigenes Orchester und ihre Choreografien waren unterschiedlich, aber sie waren beide von Pace.

Letzten Sonntag war ich mit Tessa, mit der ich ja auch schon in Boston war, und mit einer Freundin von Tessa in dem Bear Mountain State Park. Der liegt direkt am Hudson River und bietet einige schöne Aussichtspunkte und Wanderwege. Außerdem gab es einen kleinen Zoo mit einheimischen Tieren, wie zum Beispiel Braunbären und Kojoten.
Die Tage zuvor hatten wir einen ziemlich starken Sturm, sodass wir leider nicht überall hin konnten, weil Bäume im Weg lagen und Teile überschwemmt waren.

Generell ist das Wetter bei uns gerade sehr wechselhaft. Im Moment tobt schon wieder ein Schneeturm, aber wir hatten auch schon 24 Grad drei Tage nach dem letzten Schneesturm.
Ich hoffe ehrlich gesagt, dass der Frühling das nächste Mal bleibt und nicht wieder vom Schnee verdrängt wird. Auch wenn ich den Schnee hier echt schön fand, so langsam reicht es mir.
Aus diesem Grund fliege ich am 17.03. für vier Tage mit Maria nach Miami, Florida. Ich freue mich schon auf die Sonne und den Strand und die Ausflüge, die wir geplant haben, aber davon werde ich euch das nächste Mal berichten.





















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