Und schon wieder liegt ein Monat mit vielen Erlebnissen, Höhen und Tiefen hinter mir.

Genau vor einem Monat bin ich mit Tjara und Katta nach Washington DC losgefahren. Mein zweiter Urlaub hier in den USA. Leider ist die Anreise nicht ganz so reibungslos verlaufen, wie bei meiner letzten Reise. Nicht nur, dass wir unseren Zug und den ersten Bus verpasst haben, nein aufgrund einer falschen Information des Hotels, in dem wir schlafen wollten, standen wir auch noch an einer komplett falschen Metro Station. Als wir dann irgendwann endlich am Hotel ankamen, war es schon so spät, dass es sich nicht mehr großartig gelohnt hätte, nach DC reinzufahren. Deshalb waren wir drei nur noch Essen und sind dann früh ins Bett, sodass wir am nächsten Morgen auch wieder früh raus konnten.

Am nächsten Morgen ging es dann endlich nach Washington rein. Eigentlich war unser Plan zuerst das Kapitol zu besichtigen, dann zum Weißen Haus und anschließend die Memorials ablaufen, aber da man in das Kapitol weder Essen noch Trinken mit reinnehmen durfte, haben wir die Besichtigung nach hinten geschoben und sind zum weißen Haus gelaufen.
Von dort aus sind wir zum Washington Memorial, zum Memorial vom Zweiten Weltkrieg, zum Lincoln Memorial und zum Jefferson Memorial gelaufen.
Ich hab die Memorials ja alle schon mal gesehen, als ich noch in Bethesda bei meiner ehemaligen Gastfamilie gewohnt hab, aber auch für mich war es was noch mal etwas besonderes, weil in Washington gerade Cherry Blossom Zeit war. Das ist eine ganz kurze Periode, wo die ganzen Kirschbäume blühen. Vor allem um den See bei dem Jefferson Memorial waren besonders viele Kirschbäume.
Nachdem Tjara, Katta und ich alle Memorials besichtigt hatten, sind wir zurück zum Kapitol gelaufen, um dort die Besichtigungstour mitzumachen. Wir waren um 15:40 Uhr da, als uns gesagt wurde, dass die letzte Tour für den Tag um 15:30 Uhr gestartet ist. Das war natürlich ärgerlich! Um den Tag aber trotzdem noch schön ausklingen zu lassen, sind wir in den Vorort Arlington gefahren, wo wir Abendbrot gegessen haben und uns im Anschluss ein Kriegsdenkmal, welches wir mal im Kunstunterricht besprochen hatten, angeschaut haben.

Am nächsten Tag sind Tjara und ich, nach einem ausgiebigen Frühstück wieder nach DC reingefahren. Katta ging es nicht so gut, weshalb sie lieber im Hotel bleiben wollte. Also haben Tjara und ich uns alleine auf den Weg zum Zoo gemacht. Dort waren wir mit Theresa, einer meiner Freundinnen aus Bethesda, verabredet. Zusammen sind wir durch den Zoo geschlendert und haben uns die Tiere angeschaut. Bevor Theresa dann wieder nach Hause fahren musste, waren wir noch Frozen Joghurt essen und haben die Sonne genossen, denn im Gegensatz zum Vortag war es ein richtig warmer und sonniger Tag!
Da ich gegen späten Nachmittag wieder nach Hause fahren musste, haben Tjara und ich beschlossen uns noch mal die Teile des Zoos anzuschauen, die wir zuvor noch nicht gesehen hatten, denn es hätte sich nicht mehr gelohnt noch irgendwo anders hinzufahren. Außerdem hatte ich meinen Koffer dabei, weshalb es für mich auch etwas umständlich war, viel zu laufen.
Mein Highlight des Tages war als mich, kurz bevor wie gehen wollten, ein Mann in eine Unterhaltung über Geparden verwickelte und mich fragte, ob ich aus New York käme, denn ich hätte ja einen New Yorker Akzent. Das hatte zuvor noch niemand zu mir gesagt, aber es hat mich sehr glücklich gemacht, denn ich mag es nicht, wenn Leute immer gleich fragen, aus welchem Land ich komme, weil sie an meinem Akzent hören, dass ich keine Einheimische bin.
Nach New York ging es dann für mich auch kurze Zeit später wieder zurück.

Nach einer kurzen Nacht musste ich, ausnahmsweise bereits um 7 Uhr morgens anfangen zuarbeiten, was dann Abend aber auch wieder gut gemacht wurde, indem ich mir das Runaways Musical von meinem Gastkind anschauen durfte.
Carter hatte die Monate zuvor zwei verschiedene Musicals am Laufen, weshalb ich auch immer sehr beschäftigt damit war, ihn von einer Probe zur nächsten zu fahren. Die Aufführungen der Shows lagen auch nur eine Woche auseinander. Aber Carter hat beide Musicals sehr gut gemeistert! In der ersten Show, Runaways, hatten die Kinder jede Szene eine neue Rolle, deshalb gab es nicht so wirklich Haupt- und Nebenrollen, aber in seiner zweiten Show, Mary Poppins, hat er die männliche Hauptrolle gespielt.

Um in eine Show zu kommen, muss Carter immer an Auditions teilnehmen. Da er ja jetzt seine Shows erst mal hinter sich hat, waren wir beide ganz spontan am 02.05. für eine Audition in New York. Es war das erste Mal, dass ich in einem T-Shirt durch New York laufen konnte.
Das zweite Mal folgte dann schon drei Tage später als ich mit Sophie wieder nach New York gefahren bin. Wir waren in Brooklyn und haben uns den Stadtteil von New York einbisschen angeschaut und sind auf eine Empfehlung hin zu einem Bagel Laden gegangen, wo es knallbunte Bagels gab (Foto links). Abends war es immer noch so warm, dass wir im T-Shirt, im Bryant Park Abendbrot gegessen haben und anschließend noch auf den Times Square gegangen sind.

Mit Sophie habe ich vergangenen Monat eh sehr viel gemacht. Wir waren an verschiedenen Stränden bei uns in der Nähe. Vor allem ein Strand in Greenwich, Conneticut, hat es uns sehr angetan. Leider ist der Atlantik noch viel zu kalt, als dass man schon baden könnte. Zwar hatten wir letzte Woche 33 Grad, aber die Tage davor waren es nur so knapp über 10 Grad, sodass das Wasser auch keine Chance hatte, sich aufzuheizen.


Auch wenn das Wetter inzwischen echt auf den Sommer zusteuert, waren nicht alle meine Erlebnisse letzten Monat so sonnig. Zum einen musste ich ins Gericht, weil ich 5 cm vor der Linie geparkt hatte und ich dann ein Strafticket von 55$ und eine Einladung ins Gericht bekommen hab. Ich war natürlich erst mal sehr entsetzt und auch nicht besonders glücklich, dass ich nun 55$ für so eine Kleinigkeit bezahlen sollte, aber meine Gastmutter meinte, wenn ich bei dem Termin erscheine, wird die Strafe wahrscheinlich erniedrigt. Zum Glück ist meine Gastmutter mit mir gekommen, denn es war schon etwas gruselig und das Vokabular, welches dort verwendet wurde, war natürlich auch etwas anders.
Der Gerichtssaal sah so aus, wie man ihn aus den Filmen kennt nur halt etwas kleiner. Es waren ungefähr 25 Leute in dem Saal als der Richter hereinkam. Er hat kurz den Ablauf erklärt und dann wurde ich auch schon als 5. nach vorne gerufen. Ein Polizeibeamter hat vorgelesen, warum ich ein Strafticket bekommen hab und dann war der Richter an der Reihe seine Fragen zu stellen. Bei den Leuten vor mir hat er immer nur gefragt, ob sie sich schuldig fühlen, aber bei mir, bestimmt, weil ich so verunsichert geschaut habe, war seine erste Frage, ob mein Nachname wirklich Hug ist. (hug heißt ja auf Englisch Umarmung). Nachdem ich diese Frage mit ja beantwortet hab, hat er dann auch mich gefragt, ob ich mich schuldig fühle, woraufhin ich, nach Anweisung meiner Gastmutter, ebenfalls mit ja geantwortet hab und dann meinte der Richter schließlich, dass ermeine Strafe auf 25$ erniedrigt. Daraufhin konnte ich den Gerichtssaal verlassen, hab meine 25$ bezahlt und konnte gehen. Es hat mich zwar trotzdem geärgert, aber immerhin hab ich 30$ gespart!

Ein weiteres unschönes Ereignis war, dass der Vater von meiner Gastmutter letzte Woche Dienstag gestorben ist. Ich habe ihn zwar nie kennengelernt, aber es war trotzdem sehr traurig!
Montag bekam meine Gastmutter bereits die Nachricht, dass es ihm nicht gut geht. Deshalb ist sie am nächsten Tag auch gleich nach Boston hochgefahren, wo er im Altersheim war. Als ich sie dann abends vom Bahnhof abgeholt hab, bekam sie einen Anruf von ihrer Schwester, dass, nachdem sie gegangen ist, ihr Vater gestorben ist. Auf der einen Seite war sie natürlich total traurig, aber auf der anderen Seite war sie auch unendlich dankbar und glücklich, dass sie ihn zuvor noch ein letztes Mal gesehen hatte.

Aber der Monat hatte auch schöne Seiten! Aufgrund des schönen Wetters war ich nicht nur viel am Strand, sondern auch mit Maria wandern. Ich war ganz überrascht, als ich gesehen habe, dass es, nicht weit von uns entfernt einen Mischwald mit mehreren Seen, um die man wandern kann, gibt. Dort haben Maria und ich Picknick gemacht und waren natürlich wandern oder wie man hier sagt, hiken.
Es war bereits mein zweites Picknick in diesem Jahr, denn mit Sophie war ich auch einen Abend in Greenwich am Strand picknicken.

Da ich gerade alle meine Classes beendet habe, bei den Travel Classes steht jetzt nur noch die Reise bevor und meine Englisch Class habe ich mit Bestnote bestanden, hatte ich einbisschen Zeit mir mal besondere Supermärkte hier in den USA anzuschauen. In einem sogenannten Eventsupermarkt war ich zusammen mit Maria. Wir hatten sehr viel Spaß, denn es gab lauter Probierstände und man hat sich einbisschen so gefühlt, als wäre man in Texas. Der Supermarkt war aufgebaut wie ein Bauernhof und war komplett anders als die Supermärkte, bei denen ich immer für meine Gastfamilie einkaufen gehe.
Für meine Gastfamilie war ich in diesem Monat aber auch bei einem etwas anderen Supermarkt. Dort gibt es alles nur in XXL Packungen und außerdem musste man Mitglied sein, um dort überhaupt rein zu kommen. Deshalb habe ich den Ausweis von meiner Gastmutter bekommen, denn sie meinte, mir würde das Einkaufen in dem Supermarkt bestimmt Spaß machen. Und das hat es auch! Ich hoffe, sie schickt mich bald wieder hin, denn auch dort gab es viele Probierstände und es war einfach unglaublich alles in XXL zu sehen!




































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