Sommerferien!! Ich weiß noch genau, wie ich mich immer über die Sommerferien gefreut habe, deshalb kann ich mir jetzt gut vorstellen, wie doll sich meine Gastgeschwister und mein Gastkind freuen, für die nächsten drei Monate Zuhause sein zu können.
Meine Freude über ihre Ferien hält sich bisher noch in Grenzen, denn ab jetzt muss ich mein Auto wieder mit meinen beiden älteren Gastgeschwistern teilen und meine Arbeitszeiten werden auf den Kopf gestellt. Außerdem ist es immer recht anstrengend, wenn alle Zuhause sind. Vor allem meine Gastmutter ist dann immer sehr gestresst.

Umso mehr genieße ich im Moment die Wochenenden, die ich in letzter Zeit sogar meistens frei hatte.
Am 12.05. war ich mit Sophie und ganz vielen anderen Au Pairs bei einem Baseball Spiel der New York Yankees. Es war mein erstes Mal hier in den USA in einem richtigen Stadion. Zuvor hatte ich zwar öfter bei Lacrosse Spielen von meinen ehemaligen Gastkindern zugeschaut, auch von Caroline habe ich schon ein Eishockey Spiel gesehen und bei einem College Basketball Spiel war ich auch schon, aber so ein riesiges Stadion hat schon noch mal eine andere Atmosphäre. Auch wenn es vielen Amerikanern weniger um das Spiel und mehr um das Essen ging, war es definitiv ein Erlebnis! Mit der Zeit habe ich die Spielregeln auch immer mehr verstanden, sodass ich am Ende, nach über vier Stunden, auch genau Bescheid wusste, worum es geht.

von links: Cindy, Laura, ich und Tessa
Am nächsten Tag bin ich mit Tessa, Cindy und Laura zum Freizeitpark ,,Six Flags" gefahren. Dort gab es neben Achterbahnen auch eine Safari Tour. Wir waren alle etwas überrascht als wir auf einmal an Elefanten, Braunbären, Giraffen, Kängurus und Büffeln vorbei fuhren.
Leider war das Wetter nicht ganz so gut an dem Tag, aber dadurch mussten wir an keiner Achterbahn anstehen. Wir konnten überall durchlaufen und haben dadurch alles machen können, was wir machen wollten.
Da der Park gute zwei Stunden von uns entfernt war, sind wir abends dann noch essen gegangen, bevor es wieder nach Hause ging.


In der Woche darauf, am Freitag, durfte ich zum ersten Mal meine Krankenversicherung, die ich für meinen Auslandsaufenthalt abgeschlossen hatte, in Anspruch nehmen. Ich hatte mir nämlich dummerwiese drei Tage zuvor etwas unter den Daumennagel gestochen, was sich dann entzündet hat, sodass ich Antibiotikum brauchte. Bei dem Arzt habe ich eigentlich nur 20 Minuten verbracht und im Behandlungszimmer höchstens 10, aber die Rechnung liegt trotzdem bei 230$. Zum Glück bezahlt es meine Versicherung, denn ich hatte ja nur eine Entzündung unter dem Daumennagel, was er Arzt auch innerhalb einer halben Minute festgestellt hat. Doch die Arzthelferin meinte, es wäre noch notwendig meinen Blutdruck, meinen Pulsschlag und meine Körpertemperatur zu messen. Auch der Arzt hat anschließend noch eine Grundkontrolle gemacht, was mich zuerst alles gewundert hat, aber jetzt weiss ich, dass es keine Höflichkeit war, sondern nur Geldmacherei.




Am nächsten Tag, dem 19.05., bin ich mit meiner Travel Class nach Pennsylvania zu dem Amish People gefahren. Unser erster Stopp in Lancester hatte allerdings weniger mit den Amish zu tun, es war eher ein Art Bauernmarkt, wo es hauptsächlich handgemachte Produkte gab, von denen man auch viele probieren durfte. Der nächste Stopp, ein Quilt Shop, hatte schon eher was mit den Amish People zu tun, auch wenn es Mennoniten waren, die uns die Quilts gezeigt haben. Eine der Mennonitinen (die in dem lilanen Kleid auf dem Foto links) hat uns dann von da an auf unserem Trip begleitet. Sie hat uns gezeigt, welche der Häuser alles von Amish People bewohnt werden. Die Häuser der Amish sehen aus wie moderne amerikanische Häuser, nur, dass es dort kein Strom gibt. Danach hat sie uns gezeigt, wo es die besten, von Amish Leuten gemachten, Brezeln gibt (sie waren wirklich sehr gut) und die Farm auf der sie als Amish Mädchen aufgewachsen ist. Dort haben wir auch die beiden Mennoniten Mädchen, die auf dem Foto rechts neben mir stehen, kennengelernt.
Zum Schluss ging es noch in ein Restaurant, wo typisch amisches Essen verkauft wird. Dort haben wir ein drei Gänge Menü serviert bekommen. Einige Sachen waren neu, wie zum Beispiel süße Nudeln, aber das meiste kannte man aus der deutschen Küche. Es schmeckte nur einbisschen anders.
Insgesamt hat mir der Trip gut gefallen, allerdings fand ich es an einigen Stellen einbisschen zu touristisch gehalten. Ich dachte, man würde noch mal so richtig mit den Amish reden können, aber mehr als über eine Brezel habe ich nicht mit denen reden können. Außerdem wollten Ann-Kathrin (das Mädchen ganz rechts auf dem Foto) und ich unbedingt mit einem Buggy fahren, aber leider war das ebenfalls nicht möglich. Ich habe zwar erfahren, dass eine Amish Frau ein Airbnb (Bed and Breakfast) hat und ich habe auch ihre Nummer, aber ich weiß nicht so genau, wie ich dahin kommen soll, denn die öffentlichen Verkehrsmittel dahin sind nicht wirklich vorhanden.

Eine weitere Woche später hatte mein Gastbruder seine Entlassungsfeier von der Highschool. Leider musste ja jemand Zuhause bleiben und auf den Hund aufpassen, was in dem Falle natürlich ich war, aber ich konnte mir die Graduation über den Live Stream des Internats anschauen. Es war, wie man das so aus den Filmen kennt, die Abschlussschüler trugen dunkelgrüne Roben und die typischen Hüte und nach einigen Reden und Preisverleihungen, haben alle Schüler ihre Zeugnisse bekommen und dann, ganz zum Schluss, haben alle ihre Hüte in die Luft geworfen.

Am nächsten Morgen habe ich Besuch von meiner finnischen Freundin Sofia, die ich bei meinen Travel Classes kennengelernt hab, bekommen, damit wir zusammen unseren Reisemonat buchen konnten. Ich möchte an dieser Stelle noch nicht zu viel verraten, nur so viel, ich freue mich schon riesig auf diesen Monat, auch wenn das bedeutet, dass meine Au Pair Zeit dann vorbei ist.


von links: Theresa, ich, Marit, Lisa, Anna und ganz vorne: Sofia
Bis es so weit ist, schaue ich mir noch so viel es geht hier an der Ostküste an.
Vom 01.-03. Juni war ich mit meiner Travel Class bei den Niagara Fällen.
Meine Gastmutter war so nett und hat mich zu dem Treffpunkt gefahren und dann ging es von dort aus neun Stunden lang Richtung Norden, nach Ontario, Kanada. Auf der Busfahrt habe ich zufällig eine Niederländerin kennengelernt, die fragte, ob sie sich unserer Gruppe anschließen dürfte, da sie niemanden auf der Fahrt kannte. Das war für Sofia, Theresa, ihre beiden Freundinnen aus Washington Anna und Lisa und mich natürlich kein Problem!
Da die Niagara Fälle ja direkt an der Grenze zwischen Amerika und Kannada liegen (die zwei Fälle links im Bild sind die amerikanischen und der rechts im Bild ist der kanadische), konnten wir wählen, ob wir auf der amerikanischen oder auf der kanadischen Seite der Fälle übernachten wollten. Ich hab mich natürlich für die Kanadische entschieden, nicht nur, weil man in Kanada ab 19 volljährig ist, sondern auch weil alle immer sagen, dass die kanadische Seite schöner sein soll.
Man hatte tatsächlich einen schöneren Blick auf die Fälle von der kanadischen Seite und auch die Lichtershow und das Feuerwerk konnte man von der kanadischen Seite aus bestimmt besser sehen, weil man den direkten Blick hatte, aber so viel von der Natur hat man auf der kanadischen Seite nicht mitbekommen. Es gab Haunted Houses (Gruselhäuser), eine Go Card Bahn, einen animierten Vulkan und vieles mehr. Man lief also durch eine Straße, die so bunt beleuchtet war, dass man denken könnte, man wäre in Las Vegs gelandet und schaut auf die Niagara Fälle herab. Für mich war das etwas zu konträr, deshalb war ich echt froh, als wir am nächsten Tag auf der amerikanischen Seite eine natürlichere Umgebung um die Fälle herum vorgefunden haben. Natürlich war es an den Punkten, wo Touristen Attraktionen waren wieder sehr überfüllt, aber Theresa, Lisa, Anna und ich haben gegen Abend noch einen Spaziergang an dem Fluss entlang gemacht und da waren keine Touristen, obwohl man einen echt schönen Blick auf die Fälle und den Fluss hatte!
Aber natürlich haben wir auch ein paar Touristen Attraktionen mitgemacht. Da die beiden berühmtesten Attraktionen Maid of the Mist, eine Bootstour zu den Fällen, und Cave of the Winds, wobei man direkt unter einen der Fälle geht, von der amerikanischen Seite aus starten, sind wir wieder nach Amerika gelaufen. Zuerst haben wir Cave of the Winds gemacht, was mir persönlich auch am besten gefallen hat, denn man hat die Kraft der Fälle wirklich zu spüren bekommen und das Highlight war natürlich als man dann direkt unter dem Bridal Veil Fall stand. Auch die Bootstour war schön, denn man kam nochmal näher an die anderen Fälle heran und konnte sehr gut erkennen, wie groß sie doch tatsächlich sind.
Abends sind wir dann wieder zurück auf die kanadische Seite gegangen und haben einbisschen unsere Volljährigkeit, die wir in Amerika ja noch nicht haben, genossen.
Am nächsten Tag ging es dann schon wieder nach Hause, aber ich denke wir alle haben tolle Fotos und Erinnerungen von diesem Trip mitgenommen!

Cave of the Winds





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